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Digitalisierung von Hochschulen: Hat SAP die Nase vorn?

Zweifellos ist die Digitalisierung ein Megatrend. Einfach weil er alle gesellschaftlichen Bereiche betrifft. Auch vor Hochschulen macht dieser Trend selbstverständlich nicht halt. Was sehen die Hochschulen jedoch als relevant an? Was verstehen diese als konkrete Themen unter dem Dach der Digitalisierung? Und was könnten ERP-Systeme leisten aus der Sicht der Hochschulen?

Mit diesen Fragen beschäftigt sich die aktuelle Studie der BDO AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft „Hochschulsteuerung mit ERP-Systemen 2018″. Übrigens: Die Studie ist bereits die Zweite ihrer Art. Denn zuerst wurden 2015 deutsche Hochschulen zu ihren ERP-Systemen befragt. Damit entstanden 2018 nun Vergleichsdaten, aus denen sich Zustand & Trends in Bezug auf Hochschulsteuerung- und -finanzierung sehr gut ableiten lassen.

 

WO SEHEN DEUTSCHE HOCHSCHULEN TRENDS DER DIGITALISIERUNG?

Was bedeutet Digitalisierung faktisch? Von den Hochschulen wird eine ganze Bandbreite von Themen genannt. Mit einer klaren Definition tut man sich zwar schwer. Die elektronisch basierte Verwaltung „eVerwaltung“ sehen aber 87 % der Befragten als wichtigsten Trend. Auch „eAktenführung“ und „eVorgangsverwaltung“ kommen mit 81 % auf gute Werte. Ein weiteres Thema ist „Digitales Lehren und Lernen“ mit 74 % Wichtigkeit. Themen wie „mobile Lern- und Arbeitsplätze“ oder „Cloud-Technologien“, eine „gemeinsame Infrastruktur“ werden bei Nennungen unter 50 % weniger als bestimmende Trendthemen gesehen. Die Studie zeigt: Das Thema Digitalisierung besitzt für Universitäten (86 %: sehr hoch + hoch) einen deutlich höheren Stellenwert als für Hochschulen für angewandte Wissenschaften
(61 %: sehr hoch + hoch). Auch die Größe der Hochschule spielt eine entscheidende Rolle.

 

REIFEGRAD? STUDIE SIEHT SCHWINDENDE BEDEUTUNG VON HIS-SYSTEMEN.

Eine Diskrepanz besteht im Bewusstsein des hohen Stellenwerts zum selbst empfundenen „Reifegrad“ in der Digitalisierung. Nur 2 % schätzen den Reifegrad der ERP-Lösungen als „sehr hoch“ ein. Allerdings passt dazu auch die Aussage, dass satte 71 % aller Hochschulen Projekte der Digitalisierung gerade erst in Gang gebracht haben. Auf jeden Fall zeigen sich Potenziale – und Unterschiede der ERP-Anbieter für Hochschulen.

Denn die Studie wirft auch die Frage auf, wie aktuell produktiv gesetzte ERP Systeme bewertet werden in ihrem Anteil an der Digitalisierung. Die Antwort ist interessant: HIS-Anwender sehen insgesamt eine geringere Bedeutung (Mittelwert 3,7). Dann folgen Anwender von MACH-Systemen (Mittelwert 2,7). Nutzer von SAP schätzen die Bedeutung ihrer Anwendung für die Digitalisierung als grundsätzlich höher ein (Mittelwert 2,2).

 

Das Fazit der Studie zeigt: Der Markt hat sich in den letzten Jahren quantitativ kaum bewegt. Im Ausblick weisen die Macher der Studie aber auf große Verschiebungen hin: „Aktuell laufende und geplante Umstellungsprojekte zeigen, dass eine Vielzahl von Hochschulen HIS GX ablösen. Hierdurch wird sich kurz- bis mittelfristig im Segment der deutschen Universitäten/Hochschulen ein ERP-Markt mit wenigen Anbietern etablieren“.